Die Moorkolonisten der Hotings in Süddorf

1.) Diedrich Hoting (1839-1900)

Der jüngste Sohn von Diedrich Luer und Anna Hoting geb. Gerdes gehört zu den Neuansiedlern in Süddorf. Mit 33 Jahren vermählt er sich mit der aus Remels stammenden Frauke Janssen- Penning und erwirbt nur wenige Jahre später hier im moorigen Gebiet ein Kolonat. Sie bekommen drei Töchter und drei Söhne, die wiederum zum Teil ihre Spuren in Osterscheps und Süddorf bzw. der Gemeinde Edewecht hinterlassen werden.

Stück für Stück erichten sie zunächst ein eigenen Haus und dann weitere Stallungen für die Tiere, erweitern auch mit entsprechenden Flächen ihre Landwirtschaft. Zur Jahrhunderwende übernimmt der älteste der drei Söhne von seinem namensgleichen Vater nach dessen Tod die neugegründete und inzwischen gut entwickelte Landwirtschaft.

Auch der zweitälteste Bruder und Kolonist Johann vermählt sich nur kurze Zeit später. Mit der fast gleichaltrigen und aus Rostruperfeld kommenden Anna Helene Bruns (1880-1962) ziehen sie mind. vier Töchter auf.

Der jüngste Bruder Carl Hoting heiratet ein Mädchen aus dem Ammerland. Gretchen Janssen-Hemcken aus Osterscheps tritt mit ihm zusammen 1919 vor den Traualtar. Sie bekommen mind. zwei Kinder (Karl-Heinz und Elfriede). Dem Vater ist jedoch kein langes Leben vergönnt, er stirbt bereits 1930.

2.) Diedrich Hoting (1875-1962) und Meta geb. Röbe-Oltmanns (1867-1975)

Nur mit harter körperlicher Arbeit ist es der zweiten Generation Hoting hier am Kanal möglich, eine dauerhafte Heimat für die eigene Familie und deren weiteren Nachkommen zu erschaffen. Der erste Weltkrieg verzögert manch einen Fortschritt in der Bewirtschaftung der Moorflächen bzw. dem Ausbau des Wohn- und Wirtschaftsgebäudes. Die Nähe zum Kanal sorgt für das nötige Wasser, um Tiere und auch Pflanzen zu versorgen, aber auch für den Transport vieler Materialien. Er bildet die Lebensader für die Bewohner in dieser einsamen Moorgegend. Rd vierzig Jahre leistet er zusammen mit seiner Ehefrau Meta geb. Röbe-Oltmanns sein Tagewerk auf dem Acker und im Stall.

Sofern die Zeit es zulässt, schauen die Hotings mit Vergnügen den auf dem schon seit einigen Jahren fertiggestellten Hunte-Ems-Kanal vorbeiziehenden Treidelschiffen und Torfkähnen hinterher.

Sie ziehen parallel einige Kinder gross. Doch auch sie sind von einer Todgeburt und einem mit nur wenigen Jahren verstorbenen Kind nicht verschont. Die Söhne Diedrich Gerhard (1901-1985) und Gerhard (1910-1998) bilden eine neue Siedlungslinie dieser Hotings in Charlottendorf-Ost (Gemeinde Wardenburg) und Ocholt-Howiek. Die Töchter Frieda Sophie (1900-1995) und Anna (1903-1989) verbleiben in Süddorf.

Sie schauen trotz allem mutig in die Zukunft und übergeben 1939 ihren landwirtschaftlichen Betrieb an ihren ältesten Sohn Karl. Dieser hat vor wenigen Wochen Adolfine „Adda“ Hahn geheiratet. Böse Anzeichen sorgen aber schon seit Jahren für ein ungutes Gefühl. Nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs wird der Hausherr nun zur Wehrmacht eingezogen. Die Unruhe und die Ängste im Hause nehmen immer weiter zu. Zum Ende des Krieges häufen sich die schrecklichen Nachrichten. Auch die Familie Hoting in Süddorf ereilt die Todesnachricht von Karl. Und als wenn dies nicht genug ist, so wird der grösste Teil der Gebäude infolge der harten kriegerischen Handlungen zerstört. Durch nachbarschaftliche Hilfe der Familie Röbber, zu denen auch eine familiäre Verbindung besteht, kommen sie durch diese schwere Zeit. Der Vater des Gefallenen übernimmt zunächst den Hof zurück und baut ihn zusammen mit seiner Schwiegertochter wieder auf. Von den zwei auf dem Hof lebenden Enkelinnen übernimmt die Ältere – Helga – 1962 nach dem Tod des Grossvaters die Landwirtschaft.

Kinder und Enkel der Eheleute Diedrich und Frauke Hoting gebe. Janssen-Penning