Edewecht (Gemeinde und Ort)

Auch Edewecht blickt auf eine sehr alte Geschichte zurück. Vergleichsweise viele Bodenfunde zeugen von einem Leben in dieser Region während verschiedenster Phasen, wie der älteren Altstein- , frühen Mittelstein- oder auch Römerzeit. Aus der letzteren gab es Anfang des 19. Jahrhundert auch einen leider nicht ausgegrabenen bzw. näher erforschten Bohlenweg zwischen Edewecht und Jeddeloh. Der Grund hierfür war wohl sehr trivial, so berichtet das Amt Zwischenahn davon, dass die ärmeren Menschen die Holzbohlen zum Beheizen ihrer „dürftigen“ Wohnstätten verwandt haben. Spektakulär sind i.d.R. auch die gefundenen Moorleichen, die zum Teil heute noch im Naturkundemuseum in Oldenburg zu sehen sind. Urkundlich wurde Edewecht erstmal um 1150 bzgl. eines Stiftungsvorgangs für den sog. „Zehnten“ erwähnt. Auch die Nikolaikirche, in der aus unseren Familien unzählbare Taufen, Trauungen und Beisetzungsfeiern stattgefunden haben, wird bereits 1305 genannt. Besonders ihr auf Bildern ins Auge stechender Glockenholzturm liefert uns eine bleibende Erinnerung. 1579 wird das Bestehen einer eigenen Schule erwähnt.

Landschafts- und Siedlungsbild:

Im Landschaftsbild finden wir Geest und Moor, wobei die Gemeinde von drei Seiten von entsprechenden Moorflächen eingerahmt war. Durch die starke Bevölkerungsentwicklung Ende des 18. Jahrhunderts war der weiterer Siedlungsausbau auch in das Hochmoor hinein notwendig. In dieser Zeit entstanden dann Scharrel (1794), Jeddeloher Wiesen – später Jeddeloh II (1828/1847), Wildenlohsweg später Kleefeld (1847 ff bzw. 1918, Hinter dem Wildenloh (1852 ff) später Friedrichsfehn. Letztere Siedlung gehörte zunächst bis 1875 noch zur Landgemeinde Oldenburg. In einer zweiten Ausbauphase um 1900 wurden die Kolonien Südedewechtermoor später Süddorf. Eine intensive Werftgeschichte gab es in Edewecht in der Zeit von 1790 bis 1900. Weitere wirtschaftliche bzw. verkehrsinfrastrukturelle Höhepunkte sind die mehrfach vorhandenen Ziegeleien, der Bau des Hunte-Ems-Kanals (Eröffnung 1893) sowie der damals noch vorhandene Kleinbahnanschluss an Zwischenahn. Ende des zweiten Weltkriegs war die Gemeinde mit ihren Ortschaften Schauplatz schwerster militärischer Auseinandersetzungen. Viele Zivilisten und Soldaten verloren ihr Leben oder wurden verletzt. Höfe und Häuser erlitten erhebliche Schäden oder wurden vollständig durch Artilleriebeschuss zerstört. Die früher im Ort vorhandenen (Bock-)windmühle und Wassermühle sind nicht mehr vorhanden.

Die Entwicklung der Bauernschaften aus den amlichen Quellen in Edewecht hat folgenden Verlauf genommen. Dies ist für uns Familienforscher insofern wichtig, wenn wir versuchen, die genaue Siedlungsstätte unserer Vorfahren ausfindig zu machen. 1831 wurde Edewecht eine eigene Gemeinde, bis dahin gehörte es zu Vogteil Zwischenahn.

Übersicht der Bauernschaften in der zeitlichen Chronologie







181518561905192519761986
Edewecht EdewechtNord Edew. INord Edew. INord Edew. INord Edew. I
Ostersch.Ostersch.Nord Edew. IINord Edewecht IINord Edewecht IINord Edewecht II
Westersch.Westersch.OsterschepsOsterschepsOsterschepsOsterscheps
Jeddeloh IJeddeloh IWesterschepsWesterschepsWesterschepsWesterscheps


Süd EdewechtSüd EdewechtSüd EdewechtSüd Edewecht


Jeddeloh IJeddeloh IJeddeloh IJeddeloh I


Jeddeloh IIJeddeloh IIJeddeloh IIJeddeloh II


(Klein) Scharrel(Klein) Scharrel(Klein) Scharrel(Klein) Scharrel



SüddorfSüddorfSüddorf



HusbäkeHusbäkeHusbäke



KleefeldKleefeldKleefeld



FriedrichsfehnFriedrichsfehnFriedrichsfehn




PortslogePortsloge




WittenbergeWittenberge





Wildenloh