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Willi (Christoph Heinrich) Konau – Die musikalische Feder in der Familie

Der Grossvater meiner Ehefrau Angela legt früh für das musische Hobby unserer Töchter die genetischen Wurzeln. Willi Konau erblickt am fünften Tage des neuen 20. Jahrhunderts in Neu Darchau an der Elbe das Licht der Welt. Als bisher einizig bekanntes Kind von Johann Heinrich W.H. und Marie E.A. Konau geb. Gehr findet er früh sein Interesse für die Musik. Er spielt Trompete, Geige und das Schifferklavier, gerne in Gesellschaft. Alle seine Söhne treten in seine Fussstapfen und widmen sich in ihrer Freizeit ebenfalls der Musik.

Willi und Günter Konau auf dem Schifferklavier

So nah am Wasser liegt es für Willi auf der Hand, den Schifferberuf anzugehen. Er fährt viele Jahre mit einer Schute die Flüsse rauf und runter. Gut vorstellbar, dass er fröhlich pfeiffend über das Wasser blickt und seine Arbeit verrichtet. Seine Militärzeit verbringt er in Wilhelmshaven und Belgien. Mit knapp dreissig Jahren heiratet er die Grossmutter meiner Ehefrau – Gertrud Daus – , sie ist gerade erst volljährig geworden, das erste Kind ist unterwegs.

Gertrud und Willi Konau

Aus dieser Ehe gehen drei Söhne Wilhelm (1929-1929), Willi (*1931-1991) und mein Schwiegervater Günter (1934-2009) hervor. Doch nur wenige Jahre später nimmt das Schicksal seinen Lauf. Gertrud leidet an einer schweren Lungenentzündung und auch das Herz will nicht mehr richtig. Viele Tage sitzen die Familienmitglieder am Bett der Leidenden. Mit nur 29 Jahren lassen ihre Kräfte endgültig nach. Die Trauer und Belastung für die Hinterbliebenen ist gross. Die Söhne, gerade einmal sechs bzw. drei Jahre alt können den Verlust ihrer Mutter kaum begreifen. Die folgenden Monate sind schwer. Gertrud fehlt an allen Ecken und Kanten, immer wieder die Frage. „Warum musste sie so früh von uns gehen?“.

Aber gut zwei Jahre nach diesem tragischen Familienereignis vermählt sich Willi Konau erneut. Mit der aus Kleinheide stammenden Else Meyer zieht er die zwei weiteren Söhne Werner (1939-2018) und Dieter mit den den älteren gross. Sie feiern mit Willi und Günter 1956 und 1957 gemeinsam deren Hochzeiten.

Und auch Werner und Dieter heiraten später und gründen ihre Familien. So kommen zwischen 1956 und 1989 insgesamt neun Enkel zur Welt. Stolz sind die Grosseltern auf dies Schar ihrer Nachkommen und ganz besonders Willi Konau. Sie spielen gerne mit ihnen. Doch die Geburt der jüngsten Enkelin in Bremerhaven kann er leider nicht mehr miterleben. Mit 88 Jahren schwinden seine Kräfte und so verstirbt er 1988, seine Beisetzung findet auf dem Friefhof in seinem Geburtsort statt. Seine zweite Ehefrau Else überlebt knappe 19 Jahre und verstirbt 2007.

Wir sind dankbar, dass unsere Kinder diese Gene vererbt bekommen haben.

Viele Jahre ohne Ahnung

So viele Jahre lag das Foto, ohne das man wusste, wen es abbildet, im Hause meiner Schwiegereltern. Doch diese besonders schöne Aufnahme aus der Vergangenheit sprach uns einfach an. Zu schade, einfach so im Fotoalbum zu schlummern. So schaffte es, einmal gut abfotografiert, den Sprung an unsere Flurwand gemeinsam mit unseren Vorfahren. Im September 2018 dann die Überraschung.

Nach über zehn Jahren ergebnisloser Recherche auf der familiären Trauerfeier in der Nähe von Pinneberg. Wir kamen ins Gespräch und ich skizzierte bzw. erzählte von dem Foto. Und plötzlich die Bestätigung, dass es die gleiche Aufnahme auch woanders gibt. Nur noch ein kurzer Moment und dann hielten wir gemeinsam offensichtlich eine Kopie in der Hand. Und das Besondere? Es wurde uns erklärt, dass es sich bei diesem Paar um die Urgrosseltern meiner Ehefrau Angela handelt. Johann und Alwine Konau geb. Gehr. Die Freude um die Auflösung dieses Rätsels ist gross. Und noch eine kleine spannende Begebenheit wusste meine Schwiegermutter Erika zu erzählen. Alwine war die Köchin von Kaiser Wilhelm II. auf seinem Jagdschloss in Göhrde.

Mein Tipp: Bleibt am Ball beim Suchen nach den eigenen Wurzeln. Es lohnt sich!