Wurzeln in Baden-Württemberg

Kirnbach

Der bisher von uns erforschte Ursprung der Familie Blum, deren Nachfahren sich auf vielen Flecken dieser Erde, wie z.B. in Baden Württemberg, Hessen, Polen (ehemals Westpreussen), Bessarabien bzw. der heutigen Ukraine, den Niederlanden, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg, Norwegen, Bayern, Russland, Raum Berlin, Raum Hannover, USA, Australien, Niedersachsen und im Ammerland zu finden sind, liegt in Kirnbach in Baden-Württemberg.

Leiterwagen
Im Winter dann mit Kufen…

Beim Wandern im Obertal mag einem das eine oder andere typische Schwarzwaldhaus mit Walmdach immer noch ins Auge fallen.

Schwarzwaldhaus im Museumdorf Gutach
Wohnstube
Schlafkammer

Die ersten Siedler waren sicherlich schon 1275 hier aktiv. Auch der an der Strasse mitlaufende kleine Flusslauf sticht bei einem Besuch ins Auge.

Wassermühle in Kirnbach

Kirche in Kirnbach
Kirche in Kirnbach

Auf Tradition wurde und wird hier besonders viel Wert gelegt. Das markannteste Beispiel ist hier ganz sicherlich die besondere, vielen Menschen bekannte, Tracht mit dem auffallenden von den Frauen getragenen roten Bollenhut. Diese war für diese im Jahre 1534 evangelisch gewordene Gegend typisch. Angezogen wurde sie insbesondere auch beim sonntäglichen Gottesdienst. Und nun beginnen wir unsere Zeitreise und folgen unserem ältesten Vorfahren auf seinem Lebensweg.

Lasst uns gemeinsam aufbrechen, um unserer spannende Familiengeschichte zu folgen.

Anfang des 17. Jahrhunderts wird Martin Blum in Kirnbach geboren (1603). Die bescheidenen Verhältniss der hier lebenden Bauern bekommen neuen Auftrieb. Der Schwarzwald verfügt über einen einzigartigen Schatz. Es ist das Holz, was weit über die regionalen Grenzen hinaus, der gesuchte Rohstoff ist. Nur in Verbindung mit den Flüssen ist es überhaupt möglich, die schweren Stämme über Hunderte von Kilometern zu transportieren. Es wird sowohl für den Bau von Schiffen wie auch von Häusern gebraucht. Aber auch die Köhler und Glasbläser brauchen diesen wichtigen Brennstoff.

Martin möchte eine Familie gründen und lernt seine zukünftige Ehefrau Ursula Faist kennen. Sie kommt wohl von diesem sehr schönen alten Hof in Kirnbach.

Möglicher Hof der Fam. Faist
Möglicher Hof der Fam. Faist

Die Zeit ist sehr unruhig, denn in Europa wütet der dreissigjährige Krieg. Er bringt den Menschen auch gerade in der Gegend der Familie Blum viel Leid und Zerstörung. Hier im Südwesten finden immer wieder starke Kriegshandlungen statt. Dabei spielen die Franzosen und Schweden eine besondere Rolle. 1632, kurz nach der Geburt des Sohnes Jakob, nehmen die Nachbarn aus Frankreich den Kampf auf. Und auch Schweden zögert nur noch kurz, bis sie 1635 eine tragende Rolle in den Wirren des Krieges einnehmen. Auch wenn der kleine Jakob direkt nicht betroffen ist, so machen sich seine Eltern grosse Sorgen um die Zukunft. Das skandinavisch-französiche Bündnis kämpft Seite an Seite gegen die Truppen des Kaisers. Viele Soldaten ziehen durch die Region und nehmen Quartier in den Häusern der hier ansässigen Familien. Die Zerstörung macht weder vor der Burg Hausach, dem Schloss Wolfach nach vor den umliegenden Kirchen halt. Der Familie Blum fällt es immer schwieriger, sich zu versorgen. Es kommt bei allen Bauern zu grossen Verlusten bei Vieh und Ernte. Und als wenn das nicht genug ist, reisst auch noch die Pest viele Menschen in den Tod. Ganze Landstriche werden bis zu 65 % entvölkert.

Zu den typischen und sehr geschätzten Berufen in dieser Region gehören u.a. die Flößer. Sie haben die Aufgabe, das „Gold des Schwarzwaldes“, also das Holz über die Wasserwege zu den verarbeitenden Betrieben am Rhein aber auch nach Frankreich zu bringen. Es ist jedes mal ein Spektakel, wenn diese mutigen Männer mit den zum Teil mehrere Hundert Meter langen zu einem Floss zusammengebundenen mächtigen Baumstämmen die Kinzig herunterfahren.

Inbesondere die nicht weit entfernte Stadt Wolfach, zu der Kirnbach später eingemeindet wird, blickt stolz auf seine Flößerei. Aber auch in der später noch nachzulesenden Heimat des Johann Friedrich Blum, Frutenhof, spielte dieses Handwerk eine wichtige Rolle. Es wird der Pfarrer Barth aus Grüntal berichten, dass 1847 rd. 300 Flöße das Oberamt Freudenstadt auf Glatt, Kinzig, Murg und Nagold verliessen.

Auch die Verwandten der Familie Blum berichten von ihren Abenteuern auf den fliessenden Gewässern. Sie heissen Schwenk, Pfeiffer oder Ziegler und standen stolz auf ihren ihren Flößen. Näheres zu diesem besonderem Berufsstand könnten ihr sehr gut auf der Homepage der Kinzigflößer erfahren.

Weitere Berufe, die hier typisch sind, werden darüberhinaus auf der Hompepage von Alexander Keppler sehr gut dargestellt und erklärt.

Womit Martin Blum seinen Lebensunterhalt verdient ist leider nicht bekannt.

Schömberg

Der Sohn Jakob Blum (1630) zieht mit seiner Frau Lucia Laiblin (1630), die aus Wolfach stammt,  nach Schömberg. Er lernt sie wohl bei Suche nach Arbeit auf seinem Weg zunächst an der Kinzig entlang bis hinauf in ihre zukünftige gemeinsame neue Heimat kennen. 

Blick auf Schömberg vom Blumenhof aus gesehen

Sie heiraten 1654 und sind glücklich, dass nach dem Ende des schrecklichen Krieges einigermassen Normalität eintritt. Das sie wieder frei ihren Glauben ausüben dürfen, erfüllt die beiden mit Freude. Der in Schömberg zuständige protestantische Pfarrer Johann Christoph Dannenberger führt die Zeremonie durch. Ein besonderes Jahr für ganz Schömberg, denn nun gründen sie gemeinsam mit viel Ehrgeiz und Enthuiasmus die erste Schule.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Familie-Jakob-und-Lucia-Blum-geb-Laiblin-1024x474.jpg

Jakob Blum schafft es, mit Fleiss und guten Ideen eine neue Heimat für sich und seine Familie zu schaffen. Sie bleiben hier in Schömberg und begründen etwas abseits des Dorfes eine eigene Landwirtschaft. Die Schömberger sprechen i.d.R. nur vom sog. Blumenhof  (auch Harthof  oder Bayers Hub genannt). Der Besitz wird um weitere Erbhöfe sowie ein familiäres Erbgut käuflich erweitert.  Die Familie Blum ist stolz, denn der Hof gehört zu den ansehnlichsten im Bezirk. Die sich gegenüber liegenden Blumenhöfe bilden zusammen eine besonderes Hofensemble und werden Jahrhunderte später immer noch ein prägendes Bild im Ort bilden. Die Hofbetreiber legen Wert auf Qualität und so ist es nicht verwunderlich, dass sich das Bild über die Zeit kaum verändert und offensichtlich das Fundament sowie das Mauerwerk von hoher Stabilität ist. In der Bevölkerung wird dieses Anwesen auch „Blumerei“ genannt.

Mit dem Ende des 30jährigen Krieges wird auch die Lehnsherrschaft vom Kloster Alpirsbach beendet. Die Kinder und weiteren Nachfahren von Jacob und Luica Blum werden nun für über 150 Jahre die Höfe bewirtschaften und ausbauen. Tauchen wir nun also tiefer in die Familie von Jakob Blum ein.

Nach Einführung der Schulpflicht setzt sich Blum zusammen mit anderen Schömbergern für den Bau einer Schule ein. Zunächst begnügt man sich mit einer Winterschule, weil die Kinder in der Sommerzeit im Haus und der Wirtschaft gebraucht werden. Es ist schwer, denn das Geld ist knapp. Die Gemeinschaft muss eng zusammenhalten, um den Schulmeister zu bezahlen.

Straßenbezeichnung zur Würdigung der Historie

Der Hof wird vergrössert sich im Laufe der Zeit zu einem zweistöckigen Gebäude. Es entsteht ein neuer Gewölbekeller und wird für die nachfolgenden Generationen bis ins 21. Jahrhundert sichbar bleiben. Auch der für jeden Hof wichtige Brunnen bleibt ein Nachweis der fleissigen Arbeit bis weit in die Zukunft hinein. Doch die schwere Feld- und Stallarbeit lässt wenig Zeit zum Verschnaufen. Die Entspannung auf seinem schönen Idyll werden Feriengäste erst über zwei Jahrhunderte später in voller Breite erfahren.

Das Anwesen umfasst nunmehr 251 Morgen (rd. 64 ha) nebst Gebäude und besteht aus zwei Häusern, je einem Scheuer, Schopf, Keller und Bronnen, daneben eine Backhütte und Hofraite. Die zu bewirtschaftenden Flächen liegen in der näheren Umgebung.

Einer der beiden Blumenhöfe in Schömberg
Einer der beiden Blumenhöfe in Schömberg

Zum umfänglichen Anwesen der Familie Blum gehört später auch eine Tagelöhnerbehausung im Haugenloch. Hier wird später u.a. sein Urururenkel und unser direkter Vorfahre Johann Friedrich Blum 1734 geboren.

Haugenloch - Heute wird hier eine Fischzucht betrieben
Haugenloch – Heute wird hier eine Fischzucht betrieben

Jakob Blum geniesst weiterhin hohes Ansehen in der Gemeinde. Ihm wird nun auch die Verantwortung des Gerichtsmeiersamtes übertragen. Nachdem der älteste Sohn Martin schon im jungen Alter von 22 Jahren verstirbt, kommt nach der Erbfolgeregelung der zweite und auch einzig überlebender Sohn Georg Blum (1657-1733) als Hofnachfolger in Frage. Georg gehört zu den ersten Schülern, die in die neue Winterschule gehen. Er gründet später seine eigene Familie in diesem Ort  südlich von Freudenstadt. Man spricht auch von einem „Waldhufendorf“. Die hier in alter Vorzeit (1.000 -1.300 n. Chr.) lebenden Menschen haben umfängliche Waldrodungen vorgenommen. So entstand nach und nach das satte Wiesenland, welches für die erfolgreiche Landwirtschaft zwingend gebraucht wird.

Nicht nur die Blumenhöfe liegen direkt an der Straße und haben nach hinten hinaus einen schmalen Streifen von Wiesen, Gärten und Wald bzw. Äckern. Dies ist quer durch das Dorf der Fall.

Nach dem seine Frau Maria Schwab 1719 mit 54 Jahren verstirbt heiratet Jakob Blum in der Folge zunächst Christina Stortz aus Reutin. Auch sie stirbt wenige Jahre später und es folgt eine dritte Vermählung im Jahre 1726 mit Anna Maria Fodin aus Schiltach. Aus diesen beiden Ehen enstammen aber keine Kinder mehr.

Neben der Landwirtschaft entwickeln sich in der Gegend weitere Erwerbszweige. Dazu zählen das Köhlerhandwerk, die Glashütten sowie der Holzhandel. Und ganz in der Nähe, im Reinerzauer Tal wird nun Kupfer, Silber und Kobalt abgebaut.

Der Hof wird an den, als viertes Kind aus erster Ehe geborenen ersten Sohn Johannes Blum, übergeben. Dieser vermählt sich zunächst 1719 mit Anna Christina Schwab aus Ehlenbogen. Den Traugottestdienst hält der Pfarrer Christian Sturm in der ev. Kirche in Schömberg. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet Georg 1735 Anna Maria Knöpfle aus Dietersweiler.

Kirche in Schömberg
Kirche in Schömberg

Aus beiden Ehen gehen zusammen 14 Kinder hervor.

Neben der Landwirtschaft ist Johannes Blum auch als Heiligenpfleger und Weber tätig. Insbesondere in der Winterzeit sind die Webstühle auf den Bauernhöfen nicht wegzudenken. Die nicht selbst gebrauchten Weberzeugnisse werden von der Familie verkauft.

Webstuhl in der Weberwerkstatt

Auch Johannes Blum geniesst in Schömberg hohes Ansehen. Als Heiligenpfleger trägt er die Verantwortung für Güter und das Vermögen der Kirche. Dazu zählt die Stiftung Heiligenwald, das Widdumsgut und weitere Opfergelder und Spenden. Eine besondere Aufgabe.

In nächster Generation wird der Hof von Johannes Blum (Sohn aus zweiter Ehe) bewirtschaftet. Er wird 1740 geboren und heiratet 1764 Anna Hartmann aus Frutenhof. Wirtschaftlich leben sie ebenfalls vom Blumenhof sowie den Webereiprodukten.

Die Eheleute Johannes und Anna Blum sterben in den Jahren 1809 und 1810. Nun übernimmt der Sohn Johann Gottfried Blum (1765-1848) die Hofbewirtschaftung. Er wird für seine nachvolgenden Generationen bzw. Angehörige der Familie Blum eine ganz besondere Rolle spielen. Das ist ihm nicht bewusst. Er hinterlässt auf seinem Blumenhof ganz besondere Spuren, die noch weit in die Zukunft sein Wirken hier nachweisen.

Fass zur Herstellung Weiss- bzw. Sauerkraut
Fass zur Herstellung von Weiss- bzw. Sauerkraut
Kachelofen im Wohnzimmer des Blumenhofes
Kachelofen im Wohnzimmer des Blumenhofes
Eingangstür zur Kirche Schömberg
Eingangstür zur Kirche Schömberg

Unsere eigene direkte Familienlinie nimmt an dieser Stelle aber mit Johann Friedrich Blum (*1734-1789), dem Halbbruder von Johannes Blum (*1740-1809) bzw. dem Onkel des auf den obigen Bildern genannten Johann Gottfried Blum (*1765-1848), eine ganz andere Richtung.

Unser direkter Vorfahre Johann Friedrich Blum wird 1734 in Haugenloch, was zum Blumenhof gehört, geboren.

Seine Mutter lernt er nicht mehr kennen, denn diese verstirbt bereits ein Jahr nach seiner Geburt.

1796 wird Schömberg von französischen Truppen überfallen und ausgeplündert. Auch dies bringt unsere Familie zum Nachdenken. Gibt es womöglich andernorts bessere Lebensbedingungen?

Frutenhof

Johann Friedrich heiratet 1765 Anna Maria Kohler aus Grüntal-Frutenhof.

In den Lagerbuchaufzeichnungen von 1590 begegnen uns erstmals die Namen unserer direkten Vorfahren (Jakob Koler, Hans Kohler, Konrad Müller, Jakob Müller). Es leben etwa 600 Menschen in der Kirchgemeinde Grüntal-Frutenhof. Eine Schule besteht hier schon fast 100 Jahre, denn sie wurde 1584 begründet. Durch mündliche Übermittlungen wird den Bewohnern erzählt, wie schwer der Anfang war. Es wurde zunächst im Pfarrhaus in einem kleinen Zimmer am runden Tisch der Nachwuchs, wie damals üblich, auch nur in der Winterzeit unterrichtet. Zu den Fächern zählen natürlich Religion, aber auch das Lesen, Schreiben und das Singen.

Stockerbachverlauf in Grüntal ggü. der Kirche

Der Schwiegervater von Johann Friedrich Blum bewirtschaftet im Ortsteil Frutenhof den sog. „Frutenhof“. Vermutlich ist dieses Anwesen auch namensgebend für diesen schönen Ortsteil, der vor rd. 500 Jahren aus dem Hof- und Lehensgut zu Stockach hervorging.

Blick auf die Besiedlung in Frutenhof
Blick auf Frutenhof
Der heutige Frutenhof (Baujahr 1792) mit angegliedertem Ferienhaus
Der heutige Frutenhof (Baujahr 1792) mit angegliedertem Ferienhaus

Die eheliche Verbindung ist wegen der Entfernung der beiden Orte überraschend. Aber vielleicht laufen sich die beiden jungen Menschen bei dem sog. sommerlichen Viehauftrieb in der Gegend um Lombach über den Weg. Denn sowohl Lombach als auch Schömberg gehören damals zu Loßburg. Zwischen den Familien gibt es noch weitere eheliche Verbindungen.

Die Bevölkerung hat sich inzwischen auf rd. 1400 erhöht und steigt weiterhin schnell an. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen werden erhöht, dass Ödland urbach gemacht. Auch die Familie Blum bauen diverse Feldfrüchte wie z.B. Dinkel, Hafer, Hanf, Flachs, Erbsen, Kraut, Linsen, Rüben an. Inzwischen werden zusätzlich auch Kartoffeln, Klee, Gerste und Roggen auf die Äcker gesät. Die meisten Bauern in Frutenhof haben daneben insbesondere für den eigenen Verbrauch Äpfel, Birnen, Kirschen und Zwetschgen im Garten. Auch hier zahlen sich die bäuerlichen Wurzeln der Blums aus. Sie sind sehr fleissig und steigern sukzessive ihre Ernteerträge.

Der familiär inzwischen von Johann Friedrich Blum und seiner Familie bewirtschaftete Frutenhof war ursprünglich ein würtembergisches Erblehen, dessen Inhaber i.d.R. „Meier“ genannt wurden. Er durfte einerseits den Grundbesitz nutzen, war andererseits aber zur Pflege, Unterhaltung und bestmöglichen Erzielung von Erträgen verpflichtet. Meist war ein solches Gut etwa 25 ha gross, die steuerlichen Lasten aber eine erhebliche Belastung für den Lehnsnehmer. Die Entwicklung erfolgte entlang des Hardt- und Reichenbacher Weges (heute vermutlich Hardt- und Reichenbacher Strasse). Das Gut bestand in der Vorzeit konkret aus einem Haus mit Scheuer, einem Speicher mit Keller und einer Hofreite. Über den Teilhaber Hans Michael Pfeiffer kam das Gut durch die Vermählung seiner Tochter Anna Catharina mit dem Bauern Hanß Jörg Kohler aus Untermusbach an dessen Tochter, die oben erwähnte Anna Maria Kohler. Zuvor hatte er die Erben ausgelöst und war damit der alleinige Wirtschafter auf dem Hof.

Der heutige Frutenhof - Eine moderne Landwirtschaft mit rd. 300 Milchkühen
Der heutige Frutenhof – Eine moderne Landwirtschaft mit rd. 300 Milchkühen

Johann Friedrich Blum bringt folgendes Vermögen in die Ehe ein:

300 Gulden – G (vom Vater), 50 G(selbst erspart), ein Gesangbüchlein (20 X). Weiterhin folgende Kleider; grautüchener Rock (2 G), Rotwullen Hemd (2 G), Schwarztüchen Caminsohl (1 G), Rottüchen Leibchen (30 X), 1 Paar Fellhosen (1 G), 1 paar Ringern (40 X), 1 Paar weiße woll. Strümpfe (20 X), 1 Paar blaue Strümpfe (20 X), 1 Hut (8 X), 2 gute reustene Hemden (1 G, 30 X), 1 Paar Schuh (1 G), weiterhin an Schreinerwerk ein beschlagenen Trog (2 G), an allgemeinen Hausrat zusätzlich noch 1 Kemppen (1 G), 1 Schrot Axt (40 X), 1 Breit Axt (20 X) und 1 Beil (45 X), ein kleines Beil (36 X)

Summe: 367 G 51 X

Davon gehen ab:

Bürgergeld und Frucht 13 G

Das sog. Zubringen ist somit: 354 G 51 X

Die Braut Anna Maria Kohler verfügt über folgendes einzubringende Vermögen:

25 Gulden (vom Vater), ein Gesangbüchlein, an Bekleidung dann 1 schwarzzeugender Rock (1 G 50 X), 1 Wiffling Rock (1 G), 1 rottüchener Brust (50 X), 1 ferner vor (40 X), 1 schwarztücher Kittel (56 X), ein paar Zeug-Ermel (6 X), ein paar dito (40 X), 1 schwarzer Leinwand Schurz (40 X), ein neuer reustener dergl. (24 X), 1 Sammetgürtel (24 X), 1 Schlangengürtel (16 X), 1 Creppene Haube (16 X), 1 Rote Creppene Goller (8 X), 1 weisse leine Goller (8 X), 1 Paar weisse Strümpfe (24 X), 1 Paar leine Strümpfe (10 X), zwei reuestene Hemden (1 G), 1 Paar Schuh (45 X), Bettgewand, ein Teilchen Oberbetten (2 G), 1 Teilchen Pfulben Leingewand (30 X), 1/2 Kölschene Oberbetten Ziech (40 X), 1 Reustene Pfulbenziech (15 X), 1 Reusten Leinlach (20 X), 1 Abwerkel (12 X)

Summe: 40 G, 42 X

Davon gehen ab:

Bürgerfrucht 2 thl. zu Geld gerechnet 45 X

Das sog. Zubringen beträgt somit: 39 G 57 X

Neben dem Bestätigungsvermerk der Amtsherren Hanß Martin Müller (Schultheiß) und Johannes Kübler (Richter) werden die Kosten für das Aufstellen des Inventars in Höhe von 1 G 42 X dokumentiert.

-Agenda und Umrechnung in die heutige Zeit soll hier noch erfolgen-

Die Familie wächst bekommen 10 Söhne und zwei Töchter, wovon 11 später eine eigene Familie begründen werden.

Alle Kinder erhalten in der kleinen Grüntaler Kirche ihre Taufe

Kirche in Grüntal
Kirche in Grüntal
Taufstein in der Kirche zu Frutenhof
Taufstein in der Kirche in Grüntal

Nachdem der Besitz in Frutenhof veräussert wird, bricht die Familie 1782 in eine neue Zukunft in Westpreussen auf.

Auswanderung nach Westpreussen

Weitere umfängliche Aufnahmen aus dem Schwarzwald findet ihr in der Bildergalerie.