Als einer der ältesten Kötner in Godensholt wird unser Urahn Heinrich Meinhartz in den Kirchbüchern bezeugt.
Er erblickt Mitte des 16. Jahrhunderts hier am Rande des Ammerlandes das Licht der Welt. In unmittelbarer Nähe zur später entstehenden Godensholter Schanze, die hier das Bollweg gegen die Münsterländer im 30-jährigen Krieg bildet, hat er seine Köterei. Die Gefahr eines Übergriffes ist gerade hier stets sehr gross, weil der Wasserstand der am Hof vorbeifliessenden Aue so niedrig ist, das man leicht mit Pferd und Wagen hindurchfahren kann. In Friedenszeiten natürlich eine gute Gelegenheit, um den Handel von Waren voranzutreiben.
Nach dem Tode des Hausherrn übernimmt sein Sohn Johann Meiners, der Anfang des 17. Jahrhunderts geboren wird, den elterlichen Hof. Zusammen mit seiner wenige Jahre jüngeren Ehefrau Gebbecke ziehen sie die Kinder Johann, Wiemcke, Gerd und Detmer gross. Alle vier bleiben von den häufig umhergrassierenden Krankheiten verschont, müssen aber die dunklen Jahre der gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und Katholiken miterleben. Zu jener Zeit erhalten die hier in unmittelbarer Nähe zur Godensholter „Burg“ stehenden Bauernhöfe den Beinamen „Beym Vorde“.
Nach vielen Jahren des Blutvergiessens kehren wieder ruhigere Zeiten auch in Godensholt ein. Neben der Arbeit auf dem Hof und Acker lernt der in der Mitte des dreissigjährigen Krieges geborene Johann Meiners, somit der älteste Sohn, seine zukünftige Ehefrau Anna geb. Ficken kennen. Er ist für die Eltern eine nicht mehr wegzudenkende Stütze in der vielen Arbeit. Inzwischen ist Johann knapp dreissig Jahre alt und vermählt sich mit seiner wenige Jahre jüngeren Braut vor dem Aper Altar am 04.09.1664. In den Folgejahren bekommen sie insgesamt sieben Kinder. Johann erbt nach dem Tod des Vaters 1676 die inzwischen gut entwickelte Köterei. Die Gebäude- und Viehbestände gehören zu den grössten im Ort. Nur kurz nach der Übernahme des Hofes kommen die von den Franzosen beauftragten Amtsschreiber und dokumentieren neben dem Gebäudewert von 52 Reichstaler weitere 2 Pferde, 4 Kühe, 2 Jungviehtiere und zwei Schweine für die Familie Meiners.
Durch patronomische Namensgebung erehält der älteste geborene Sohn den Vornamen Meinert und nennt sich später mit Nachnamen Janßen oder auch Dirks. Er kommt im September 1665 kurz nach der Hochzeit seiner Eltern zur Welt. Zusammen mit seiner aus Apen stammenden Ehefrau Almt Rencken kommen fünf neue junge Menschen gegen Ende des Jahrhunderts auf dem Hof zur Welt.
Der alte Name Meiners verschwindet zusehends auf dem Hof, auch wenn hier immer noch die männlichen Nachfolger aus der Blutslinie stammen. Als nächstes übernimmt Meinert Dierks, geboren im November 1700, die alte Hofstelle 1739. Er ist bereits dreifaher Vater von Meinert, Ötje und Johann Meiners. Am 01. Dezember 1729 stand er mit seiner sieben Jahre jüngeren Braut Greta Meyer in der Aper Kirche und sie gaben sich das Jawort. Sie kam, wie ihre Schwiegermutter aus dem Ort Apen. Es kommen zwischen 1743 und 1750 weitere drei Kinder auf die Welt. Die Eltern sind stolz. Doch auch vom frühen Tod wird sie nicht verschont. Zunächst verstirbt der nur wenige Monate alte Sohn Schweer Meiners im Juni 1743 und dann wird ihnen Anfang 1753 auch noch der potenzielle Hofnachfolger genommen. Trauer beherrscht in diesen Tagen die Familie Dierks (Diers). Und so kommt es, dass der zweitgeborene Sohn Johann Meiners Dierks (Diers) später in die Fussstapfen seines Vaters treten wird.
Doch zuvor verliebt er sich in die aus Ekern stammende Anna Margarete Braje. Ihr Vater ist alteingessener Hausmann dort im Nachbarspiel Zwischenahn. Sie vermählen sich in den dunklen Herbsttagen des Novembers im Jahre 1773. Sie zeugen neben den drei Töchtern Grete, Helene und Anne Margrete auch einen Sohn namens Meinert. Doch dieser stirbt nur wenige Monate nach seiner Geburt. Zuvor waren auch die beiden ältesten Töchter sehr früh im Kindheitsalter verstorben. Um so mehr freuen sich die Eltern, dass das einzig verbliebene Kind gesund das Erwachsenenalter erreicht. So können sie noch auf eine Fortführung der Familientradition auf ihrem landwirtschaftlichen Betrieb hoffen.
So kommt es, dass Anne Margrete mit ihren jungen 17 Jahren den nächsten Hofnachfolger heiratet. Im November 1799 ist der Tag bekommen, an dem sie mit dem aus dem gleichen Dorf stammenden Eilert (Brun) Wichmann, in Godensholt einen gemeinsamen sehr glücklichen Tag verbringen. Mit seinen 29 Jahren bringt er deutlich mehr Lebenserfahrung in die Beziehung ein. Er kam als viertes von sieben Kindern des Wichmann Bruns aus dritter Ehe zur Welt. Schnell findet er sich in die Hof- und Landarbeiten ein und ist den Schwiegereltern eine gute Stütze. Es dauert einige Jahre, bis die erste Tochter Helene geboren wird. Und im Abstand von mehreren Jahren folgt der weiteren Nachwuchs. Doch nur zwei der fünf Kinder erreichen das Erwachsenenalter.
So kommt es in der nächsten Generation wiederholt zur Einheirat eines Schwiegersohnes in den alten „Meiners-Dierks“-Hof. Helene, geboren 1804, heiratet mit 27 Jahren den wenige Jahre älteren und aus Godensholt kommenden Gerd Borchers. In den nächsten neun Jahren werden die Kinder Eilert (1833), Borchert (1834), Gesche Margarethe (1838) und Gesche Margarethe Helene (1841) geboren. 1844 übernehmen sie nach dem Tod des Vaters/Schwiegervaters die Godensholer Köterstelle.